Die Toxoplasmose war lange Zeit nur bekannt als gefährliche Erkrankung für Schwangere, beziehungsweise für das ungeborene Kind sowie für Menschen mit Immunschwäche.
Doch seit einigen Jahren gewinnt die Medizinforschung immer mehr Erkenntnisse darüber, dass der Krankheitserreger "Toxoplasma gondii" auch bei immungesunden Menschen chronische Infektionen verursachen kann.
Typischerweise kann er die Nervenzellen (Neuronen) im Zentralnervensystem und Gehirn chronisch infizieren und dort verschiedenste psychische Symptome auslösen.
Vor allem bei den Symptomen einer Zwangsstörung vermutet die Wissenschaft inzwischen auch eine unerkannte Toxoplasmose als Ursache. Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag Zwangsstörung durch Toxoplasmose?
Auch Alzheimer und Parkinson scheinen mit einer Toxoplasmose in Verbindung zu stehen.
Weiterhin können Skelett- und Herzmuskulatur sowie möglicherweise auch andere Organe von einer chronischen Toxoplasmose betroffen sein.
Eine breite Palette unterschiedlichster Symptome kann auf einer nicht erkannten chronischen Toxoplasmose beruhen.
Auch das Mastzellenaktivierungssyndrom MCAS kann durch eine Toxoplasmose (mit-)verursacht sein.
Lesen Sie hier wichtige Informationen zu einer bislang wenig beachteten Krankheitsursache und wie Sie diese erkennen und behandeln können. ~
Toxoplasmen zählen zu den Parasiten, die einen Wirt benötigen, um sich weiterentwickeln zu können. Hauptwirte sind dabei Katzen, Zwischenwirte alle anderen warmblütigen Lebewesen, also auch der Mensch.
Katzen beherbergen Toxoplasmen in ihrem Darm, meist ohne selbst davon krank zu werden. Mit dem Katzenkot gelangt der Erreger dann in die Umwelt, wo er sehr widerstandsfähig ist und lange überleben kann. Von dort gelangt er zu Tier und Mensch.
Toxoplasmose-Erreger werden beim Menschen in der Regel über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen, etwa durch verschmutzte Hände.
Dies kann zum Beispiel beim Säubern des Katzenklos geschehen, oder wenn sich Ihre Katze sowohl im Haus als auch im Freien aufhält und dann natürlich auch die Erreger im Haus sein können. Hunde können auf diese Weise ebenfalls zum Überträger werden.
Aber auch bei der Gartenarbeit können Sie sich infizieren, auch wenn Sie selbst gar keine Katze haben. Denn in der Erde ist häufig Katzenkot, durch den Sie dann mit ihren Händen in Kontakt kommen, sofern sie keine Gartenhandschuhe tragen.
Gleiches gilt, wenn Ihre Kinder im Sandkasten spielen.
Außerdem kann eine Ansteckung zum Beispiel beim Verzehr von nicht gründlich gewaschenem Obst und Gemüse, ferner durch Rohwurst oder durch infiziertes, nicht vollständig durchgegartes Fleisch erfolgen.
Die Verbreitungsrate ist sehr hoch, Schätzungen zufolge haben in Deutschland rund 50 Prozent der Bevölkerung diesen Parasiten in sich.
Oft verläuft eine Erstinfektion ohne deutliche Symptome und wird daher nicht bemerkt. Das liegt auch daran, dass Toxoplasmen über sehr ausgeklügelte Strategien verfügen, um sich vor der Immunabwehr zu verstecken.
Die Forschung weiß, dass Toxoplasmen in unterschiedlichen Stadien im Menschen vorkommen können.
Die sogenannten Tachyzoiten sind die "echten" Infektionsauslöser.
In dieser Form können Toxoplasmen sich aktiv vermehren und im Körper ausbreiten, Hier werden sie aber auch vom Immunsystem erkannt und bekämpft.
Um sich vor der Immunabwehr zu verstecken, bilden sie dann sogenannte Bradyzoiten aus.
Das sind mikrokleine Zysten in den Zellkernen, in die die Toxoplasmen sich einkapseln können. Hier werden sie vom Immunsystem (und auch von den Laboruntersuchungen) nicht erkannt und können in Ruhe in den Wirtszellen überdauern (persistieren).
Es entsteht das, was in der Medizin als latente Infektion bezeichnet wird.
Bislang wurde angenommen, dass diese latente Infektion keine Symptome auslöst.
Doch die moderne Forschung erkennt immer deutlicher, dass auch eine latente Toxoplasmose Probleme auslösen kann.
Denn auch die ruhenden Bradyzoiten können allmählich neue Zellen befallen und damit schleichende Infektionen bzw. Entzündungsprozesse auslösen.
Die Immunabwehr setzt bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe frei, um diese verborgenen Feinde in Schach zu halten und es kommt möglicherweise zu einer "Dauerentzündung" im Gehirn oder anderen Organen.
Zudem haben auch ruhende Bradyzoiten das Potenzial, das Gleichgewicht der Nervenbotenstoffe in den Nervenzellen zu verändern.
Anders als die Medizin bisher vermutete, haben also auch die ruhenden Formen der Toxoplasmose eine krankmachende Wirkung.
Vor allem in Neuronen, also in Gehirn- und Nervenzellen, finden sie ihre Rückzugsorte und bleiben in der Regel dort, so lange der betroffene Mensch lebt.
Chronische neurologische und auch psychische Erkrankungen können dann von ihnen (mit-)verursacht werden.
Und auch Allgemeinsymptome wie anhaltende Müdigkeit, Muskelschmerzen, Schweißausbrüche und Kurzatmigkeit sind oft durch eine unerkannte chronisch aktive bzw. reaktivierte Toxoplasmose bedingt. Zu Recht sprechen Medizinforscher von einer vernachlässigten Krankheit.
Eine chronisch aktive Toxoplasmose zu erkennen ist wichtig, denn sie ist mit bestimmten Antibiotika behandelbar.
Zwar können die ruhenden Zysten in der Regel nicht vollständig eliminiert werden, doch sie können so weit in ihrer Aktivität gebremst werden, dass das Immunsystem wieder die Oberhand gewinnt und die Krankheit besser in Schach halten kann.
Wie aber lässt sich eine Toxoplasmose erkennen und sicher diagnostizieren? Nun, dies ist nicht immer ganz einfach.
Zum einen ist es wichtig, dass die Ärzte überhaupt an eine solche Infektionskrankheit denken, anstatt die vielen unerklärlichen Symptome vorschnell als psychosomatisch einzustufen, wie es heutzutage leider oft geschieht.
Der Arzt Dr. Uwe auf der Straße hat viele Toxoplasmose-Erkrankungen erkannt und erfolgreich behandelt. In seinem Buch (siehe unten) sowie auf seiner Website stellt er seine Erkenntnisse zur Verfügung.
Nach seiner Erfahrung spricht die Kombination bestimmter Symptome für das Vorhandensein einer Toxoplasmose, sofern andere Ursachen für die einzelnen Beschwerden ausgeschlossen werden konnten, wenn der Arzt also "nichts findet", wie es immer so schön heißt.
Eine Auflistung der Symptomen-Palette, die auf eine Toxoplasmose hinweisen, finden Sie unter folgendem Link: https://www.toxoplasmachronic.com/
Zur weiteren diagnostischen Abklärung können in der Regel Blutuntersuchungen zur Antikörperbestimmung gegen die Krankheitserreger veranlasst werden.
Das Problem ist dabei aber, dass bei den herkömmlichen Antikörpertests nur die Tachyzoiten erfasst werden, also die kurzzeitig vorhandenen aktiven Formen der Toxoplasmen.
Die persistierenden Bradyzoiten, die für die chronisch fortschreitende Symptomatik verantwortlich sind, werden dagegen nicht erkannt, so dass die Tests sehr oft falsch negativ ausfallen.
Etwas mehr diagnostische Sicherheit bietet der Lymphozytentransformationstest (LTT). Er zeigt an, ob spezielle Lymphozyten, die einen wichtigen Teil des Immunsystems ausmachen, gegen Toxoplasmen aktiviert wurden.
Wenn dies der Fall ist, spricht das für eine aktuell stattfindende Immunaktivierung gegen Toxoplasmose, denn diese Immunfaktoren sind relativ kurzlebig und verschwinden einige Wochen nachdem die Infektion besiegt ist, wieder.
Laut den Erfahrungen von Dr. Uwe Auf der Straße ist eine antibiotische Behandlung zu 80% erfolgreich, wenn typische Symptome und ein positiver LTT auf eine Toxoplasmose hinweisen.
Zur Therapie einer Toxoplasmose sind verschiedene Antibiotika zugelassen.
In der Regel wird der Wirkstoff Pyrimethamin in Kombination mit Sulfadiazin, Clindamycin oder Cotrimoxaazol eingesetzt. Seine genaue Vorgehensweise und Dosierung hat Dr. Uwe Auf der Straße auf seiner Website beschrieben. (Link: https://www.toxoplasmachronic.com/therapie-der-toxoplamose)
Die antibiotischen Substanzen entziehen dem Körper und damit auch den Toxoplasmen die Folsäure, die sie für ihren Stoffwechsel brauchen. Sie können daher die Toxoplasmen stark hemmen, aber in der Regel nicht vollständig eliminieren. Bei Rückfällen muss deshalb erneut therapiert werden.
Damit der menschliche Körper die notwendige Folsäure erhält, wird zusätzlich zur Antibiotikatherapie die Substanz Folinsäure (Calciumfolinat) verordnet. Daraus kann der menschliche Körper Folsäure gewinnen, nicht aber die Toxoplasmen.
Mit dieser Therapie, die über mehrere Wochen durchgeführt wird, konnten laut den Fallbeispielen im Toxoplasmose-Handbuch (siehe unten) viele Patienten mit teilweise jahrelangen Beschwerden geheilt werden.
Nicht nur die Toxoplasmose verursacht chronische Beschwerden und Krankheiten, auch andere Infektionen können ganz ähnliche Symptome verursachen.
So zum Beispiel die Borreliose, chronische Infektionen durch Chlamydien oder auch durch Herpesviren.
Eine sorgfältige Untersuchung und Erregersuche ist deshalb wichtig, denn jede Infektion erfordert unterschiedliche Therapien. Nur mit dem richtigen "Gegenmittel" lässt sich der jeweilige Infektionserreger so weit bekämpfen, dass das Immunsystem wieder damit fertig wird.
Das Toxoplasmose Handbuch* (Amazon Produktlink*) kann chronisch erkrankten Menschen die Augen öffnen und ihnen möglicherweise die Erklärung für ihre oft jahrelangen Beschwerden liefern, für die die Ärzte in den meisten Fällen bislang keine richtigen Ursachen finden konnten.
Vielen Dank an den Autor Dr. Uwe Auf der Straße für dieses großartige und sicher vielen Menschen mutmachende Buch.
Die chronische Toxoplasmose wird darin als mögliche Ursache verschiedenster chronischer Beschwerden und Krankheitsbilder beschrieben.
Weiterhin werden in dem Buch gute Therapiemöglichkeiten und beeindruckende Therapieerfolge aus der Praxis des Arztes aufgezeigt.