Das MTHFR-Gen (Methylen-Tetrahydrofolat-Reduktase) ist ein Gen, das Anweisungen für ein Enzym liefert, das im Folsäure- und Homocystein-Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielt.
Dieses Enzym, das durch das MTHFR-Gen produziert wird, hilft bei der Umwandlung von Folat (Vitamin B9) in seine aktive Form, die der Körper für DNA-Synthese, Zellteilung und Entgiftungsprozesse benötigt.
Es spielt auch eine Rolle beim Abbau von Homocystein, einer Aminosäure, die in hohen Mengen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird.
Es gibt zwei häufige Mutationen (Polymorphismen) des MTHFR-Gens:
C677T (rs1801133) Diese Mutation kann die Enzymaktivität um 30–70 % reduzieren.
A1298C: (rs1801131) Diese Mutation hat weniger Auswirkungen auf die Enzymaktivität, kann aber zusammen mit C677T die Methylierung und Entgiftungsprozesse beeinflussen.
Jede dieser Polymorphismen kann entweder heterozygot oder homozygot vorliegen.
Bei der heterozygoten Variante wurde Ihnen von einem Elternteil das normale, vom anderen Elternteil das veränderte Gen vererbt.
Bei der homozygoten Variante haben Sie von beiden Elternteilen das veränderte Gen mitbekommen, was natürlich gravierendere Einflüsse auf die Enzymaktivität hat.
Vor allem eine homozygote Veränderung im C677T Gen kann die Enzymaktivität um bis zu 70 Prozent verringern. Wenn zusätzlich das A1298C Gen verändert ist, kann das die Situation weiter verschärfen und zu gesundheitlichen Risiken führen.
Eine reduzierte MTHFR-Enzymaktivität bedeutet, dass der Körper Folsäure nicht so effizient in seine aktive Form Methyltetrafolat (5-MTHF) umwandeln kann.
Da Methyltetrafolat zum Abbau von Homocystein nötig ist, kann es durch den Mangel zu erhöhten Homocysteinspiegeln kommen.
Homocystein ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Thrombosen und neurologische Probleme.
Aktive Folsäure (5-MTHF) ist zudem wichtig für DNA-Reparatur, Entgiftung und die Bildung von Nervenbotenstoffen, z. B. Serotonin und Dopamin. Das heißt, bei einem Mangel kann es auch zu
psychischen Problemen kommen.
Wenn die Umwandlung von Folsäure zu MTHF nicht gut funktioniert, kann sich zudem unaktivierte Folsäure anreichern. Dies kann zu einem erhöhten Bedarf an Vitamin B12 und demzufolge zu einem B12 Mangel führen, der ebenfalls mehrere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann.
Vor allem die homozygote Variante im C677T Gen oder sogar in beiden Genen kann das Risiko für verschiedene Erkrankungen erhöhen:
All diesen Gesundheitsrisiken können Sie entgegenwirken mit Hilfe der richtigen Ernährung bzw. Nahrungsergänzung und mit Anpassungen im Lebensstil. Wichtig ist es, den Homocysteinspiegel im Blut testen zu lassen, denn er ist der Haupt-Risikofaktor.
Generell sind Folat, Vitamin B12 und Vitamin B6 nötig, um Homocystein abzubauen, auch Betain und Cholin können dies unterstützen.
Was Sie also tun können: